Während wir sehnlichst wärmere und hellere Tage herbeisehnen, hat die liebe Nina ihren Gastblogbeitrag zu ihrem letzten Urlaub in Australien für euch fertiggeschrieben – damit ihr wenigstens von Sonne und Sommer träumen könnt.
Nina lebt seit 4 Jahren mit ihren Kindern und ihrem Mann in Peking, China und gerne könnt ihr ihrem Alltag unter @the_tberg_family folgen. Aber jetzt erstmal viel Spaß beim Lesen ♥
Urlaubsplanung –
das füllt Abende bei uns.
Meist wird der Globus auf den Tisch gestellt und geschaut, was wir denn so auf unserer Seite der Erde entdecken möchten.
Dazu kurz…wir wohnen seit 4 Jahren in Chinas Hauptstadt, Peking.
AUSTRALIEN! oh das wäre toll!
Flugzeit von Peking nach Australien entspricht der Flugzeit von Peking nach Deutschland. Also entschieden: Australien über Weihnachten und Neujahr!
Gut, Australien ist ein riesiges Land … stellt sich die Frage, wie wir dort einiges sehen können, uns aber trotzdem erholen.
Fiegen? die NEIN-Schreie unserer Kids klingeln mir noch immer in den Ohren.
Wohnmobil? COOL hörte ich aus drei Mündern.
Nach vielen möglichen Routen entschieden wir uns für folgendes: Flug von Peking nach Brisbane, mit dem Wohnmobil von Brisbane nach Sydney (ca. 1000km) und dann noch Air BnB in Sydney.
Fliegen sind wir gewohnt, wir fliegen fast zuviel…. Hier in China hat man nicht so viele Urlaubstage wie in Deutschland und schon gar keine Überstunden …. somit muss ich gestehen, dass wir meistens entweder in die alte Heimat oder irgendwo in ein Resort an den Strand fliegen und uns maximal zwischen Pool und Meer bewegen.
…. sowohl Air BnB als auch Wohnmobil ist völliges Neuland für uns….
Los gehts!

Nachtflug nach Brisbane.
Mehr (die Kids) oder weniger (wir) ausgeschlafen, landen wir morgens in Brisbane und holen sofort unseren Camper ab.
Willkommen im australischen Linksverkehr!
Unser erster Campingplatz Treasure Island Holiday Park Gold Coast ist nur 70km vom Flughafen Brisbane entfernt, Richtung Süd-Ost. Es ist ein grösserer Campingplatz inkl Pool. So können wir uns von der Reise erholen und gleichzeitig in Ruhe mit unserem Camper vertraut machen.
Erstes Fazit: Entspannt sind alle hier. Gegrillt wird praktisch ohne Pause und das Bier in der Hand fehlt nur selten!
Zwei Nächte bleiben wir hier.
Herrlich finden wir das Camperleben schon jetzt!
Weiter geht es ins ca 115km entfernte Byron Bay.
Ui, wie niedlich. Das war unser erster Eindruck als wir auf unserem zweiten Campingplatz Suffolk Beachfront Holidaypark ankommen. Nicht mal halb so gross wie der erste, kein Pool, dafür den Strand direkt hinter den Dünen.
Kurz ins Meer springen und dann gleich mal mit dem Bus (5Min) nach Byron Bay fahren.
Ein süsses, kleines, etwas überlaufenes Hippie- und Surferdorf. Kleine Cafes, Surfershops, Souvenirlaeden …. was auffällt: Schuhe trägt hier fast niemand…. alles sehr gechillt. Auch hier bleiben wir zwei Nächte.
Unsere längste geplante Route mit ca 240km führt uns nach Coffs Harbour.
Coffscoast Park Beach Holiday Park ist wieder ein grösserer Campingplatz inkl Pool und direkt am Meer. Hier feiern wir Weihnachten.

Schon komisch an Weihnachten mit der Badehose am Grill zu stehen und im Meer zu baden. Aber die Australier feiern glücklicherweise auch Weihnachten und hatten ihre Wohnmobile und Zelte wild geschmückt. Hauptsache es blinkt bunt.
Egal, den Kindern gefällts und so ein klitzekleines bisschen Weihnachtsfeeling kommt dann doch auf. Nach entspannten drei Nächten fahren wir weiter.
Auf dem Weg zu unserem nächsten und spontan gebuchten Campingplatz in einem Nationalpark machen wir einen Schlenker ins Landesinnere und schauen uns den Dorrigo National Park an. Der Park ist Teil der Gondwana Regenwälder, diese gehören zum Weltnaturerbe. Dort gibt es unterschiedlich lange Rundwanderwege.

Wunderschön ist es dort, aber nach ca 1,5 Stunden Wanderung werden die Rufe nach Meer doch etwas lauter. Ausserdem haben wir noch ca 100km zu fahren. Klingt nicht so viel, in Australien ist das gefühlt alles viel weiter und länger. Vielleicht auch, weil immer einer sagt, oh wie schön, komm, da halten wir kurz an ….
Endlich bin auch ich mal an der Reihe und darf das Wohnmobil fahren. Nicht so einfach wie ich dachte, aber ich schaff das schon. Soweit so gut, nach der Hälfte der gefahrenen Strecke fängt es jedoch an in Strömen zu Regen…. na toll…. das macht die Fahrt natürlich zumindest für mich nicht leichter….
Wir kommen im Hat Head National Park an und es hört auf zu regnen…. also schnell unser Equipment (jeder hat seine Aufgaben … die Kids den Tisch und die Stühle, wir die Markise und den Grill) aufstellen, Grill ausklappen und erstmal nen kleinen Snack (klingt doch schon ein bisschen nach aussie-style, oder?) und ab an den Strand.
Eine herrliche kleine Bucht und ein Flussarm. Das Wasser ist so glasklar, fast unglaublich.

Nachts dann wieder kräftiger Regen, aber am nächsten Morgen ist der herrliche Sonnenschein zurueck. Ab ans Meer. Viele ausreichend grosse Wellen, also wird den ganzen Tag am Strand abgehangen.
Auf dem Platz neben uns wohnt ein sehr redseliger, extrem nuschelnder, alter Mann, der schon immer den Dezember auf diesem Campingplatz an genau dieser Stelle verbringt. Von ihm haben wir Tipps fuer Campingplätze bekommen und er hat uns verraten, wo wir freilebende Känguruhs entdecken koennen. Nämlich genau hinter unserem Campingplatz Hat Head Holiday Park.

Nach zwei Nächten fahren wir weiter, leider dieses Mal ohne einen Campingplatz zu haben. Tja, in Australien ist Hauptsaison. Das wussten wir, aber ich dachte eben, dass ich einen Teil der Campingplätze im Voraus buche und wir dann etwas spontaner werden und einfach anhalten und bleiben, wo wir es besonders schön finden. Das funktioniert sicherlich, aber offensichtlich nicht in der Hauptsaison. Es endete damit, dass ich mir während der Fahrt die Finger wund telefoniert habe und wir bei jedem Campingplatz auf unserer Strecke angehalten haben und gefragt haben, ob die ein Plätzchen fuer uns haben.
Auf dem Weg gen Süden haben wir an einem Koala Krankenhaus in Port Macquarie gestoppt. Dort werden verletzte Koalas wieder aufgepeppelt. Es war schön mehr über die Koalas zu erfahren und auch aus der Nähe zu sehen.

Aber jetzt weiter fahren und vor allem weiter telefonieren.
Es endete damit, dass wir eine Nacht an einem Campingplatz direkt an der Autobahn geschlafen haben. Die Kinder fanden es super dort, weil es einen kleinen Teich gab, auf dem man Kanu fahren konnte. Für uns war es natürlich schwieriger, denn das Rauschen kam von der Autobahn und leider nicht vom Meer. Aber auch hier haben wir gegrillt und sind früh morgens gleich wieder weiter, denn ich hatte uns für 9Uhr im 30km entfernten Port Stephens zu einer Sanddünentour angemeldet.
Die grössten Sanddünen der südlichen Hemisphaere. Erst mit dem Jeep über den Strand und dann die Sanddünen runterrutschen. Herrlich war es und glücklicherweise gleich früh morgens, denn es wurde ein sehr heisser Tag.

Die Tour wurde organisiert vom Tourismusbüro in Port Stephens, also haben wir dort auch gleich gefragt, ob die vielleicht einen Campingplatz wissen, der freien Plätze hat. Schliesslich sollte unsere letzte Nacht im Camper bitte nicht nochmals an der Autobahnraststätte sein.
Wir nutzten die Mittagshitze um weiter Richtung Sydney zu fahren. Klapperten unzählige Campingplätze auf dem Weg nach Süden ab.
Und dann erinnerten wir uns an den Tipp des alten redseligen Mannes und fuhren zu seiner Empfehlung. Yeah ! Ein weiteres Mal ein toller Rat seinerseits.
Der Campingplatz Blacksmiths Beachside Holiday Park war wirklich ein toller Abschluss. Mittelgross inkl Pool und am Meer. Der Kühlschrank war gefüllt und das Gas noch nicht leer. Ein toller letzter Tag mit einem Abschluss BBQ im unserem mittlerweile heissgeliebten Wohnmobil.
Das nächste Abenteuer für uns stand bevor: Unser erstes Mal Air BnB. Erstmal das Wohnmobil zurückgeben. Auf dem Weg dorthin fahren wir an unserem ersten Air BnB Apartment in Mosman vorbei und dürfen freundlicherweise gleich unser Zeug ausladen, dann müssen wir es später nicht durch Sydney schleppen.
Unsere Unterkunft liegt in Mosman. Schönes gediegendes Villenviertel, der berühmte Tarango Zoo befindet sich in Laufweite. Die Fähranleger sind nur 5 Gehminuten entfernt. Angekommen in unserem Haus. Komisches Gefühl für uns, alles sehr schön und chic, aber die Kids wollen sofort zurück in den Camper.
Also los gehts! Erstmal auf die Fähre und Richtung Opernhaus und Harbour Bridge.
Puh, so viele Leute, jetzt wollten wir alle unser Wohnmobil wieder.
Nach einem erfrischenden Getraenk an der Opera Bar, direkt an der Oper, sah die Welt und Sydney aber schon wieder besser aus.

Silvester. Da unsere Kinder nicht bis Mitternacht wachbleiben können und wir uns nicht Stunden vorher schon an irgendwelchen Parks anstellen wollten, haben wir uns entschieden, Silvester gemütlich zu feiern. Wir verbringen einen wunderschönen Tag im Zoo und machen es uns abends zu Hause gemütlich.

Für die Kinder beginnt das Neue Jahr um 21Uhr, denn da findet ein tolles Familienfeuerwerk statt. Wir starten in 2018 mit Blick auf die Harbour Bridge und einem wirklich imposanten Feuerwerkspektakel.
Den Neujahrstag verbringen wir ganz entspannt am Manly Beach.
Einen Tag später ziehen wir um nach Rose Bay.
Ebenfalls eine sehr schöne Gegend, wieder 5 Minuten bis zum Fähranleger und 30 Minuten Laufweg an den berühmten Bondi Beach. Alle raten davon ab, aber wenn wir schonmal da sind, wollen wir uns natürlich selbst ein Bild machen, ausserdem will ich auf jeden Fall den Icebergpool sehen.
Naja, es war mega voll, der Icebergpool sieht in Realität etwas dreckiger aus als auf den Bildern aber trotzdem hatten wir einen schönen Tag.
Nachdem wir uns jetzt drei Tage von Sydneys Innenstadt ferngehalten haben, wird es Zeit für einen neuen Kennenlernversuch. Unsere liebste Art eine Stadt kennenzulernen ist der HopOn/HopOff Bus. Somit haben wir einen tollen Überblick über Sydney erhalten und beginnen nun doch endlich Sydney in unser Herz zu schliessen.
Unseren letzten Tag schlendern wir durch Sydneys Gassen und beenden unseren Aufenthalt mit einer Führung durch das Opernhaus (bitte bucht die Führung zwei Tage im Voraus, zumindest in der Hauptsaison) inkl Abschiedsgetränk an der Opera Bar.

Es war wirklich ein wundervoller Urlaub. Noch immer sind wir geflasht von Australien und wollen auf jeden Fall wieder hin, sollten wir noch ein bisschen in Asien bleiben.
Während der Hauptsaison werden wir das nächste Mal alles im Voraus buchen, soviel steht fest.
Und das Wohnmobil ist sowieso gesetzt.