Jetzt wollen wir ehrlich sein: Leider steht der Schweizer Franken für uns Deutschen nicht so günstig, dass jeder gleich auf die Idee kommt seinen Skiurlaub in den Schweizer Bergen zu verbringen.
Trotzdem möchte ich euch den kleinen Skiort SAVOGNIN in Graubünden ans Herz legen, der immerhin bereits mehrfach vom ADAC zur „TOP SKIREGION in der Kategorie FAMILIE“ ausgezeichnet worden ist.
Nicht weit weg von Sankt Moritz, mitten in der Ferienregion Nr. 1 der Schweiz (Savognin Bivio Albula) liegt das kleine Dörfchen, welches gerade bei Familien wegen seiner familiären Art und seiner Überschaubarkeit zu Recht beliebt ist. Wir fahren seit nunmehr 11 Jahren zum Skifahren/Snowboarden hierher und auch Luis hat hier im Kinderskiparadies das Skifahren gelernt.
Besonders attraktiv ist die Preisgestaltung der Skipässe. Kinder bis 6 Jahre fahren gratis mit, für Kinder bis 10 Jahr gibt es einen reduzierten Kinderskipass und zu bestimmten Zeiten gibt es auch Familienkarten.
Für die Zahlenfreaks unter euch, hier ein paar Zahleninfos:
- Pisten: 80 km
- Winterwanderwege: 65 km
- Langlaufloipen: 45 km
- Höhe der Gipfel: Piz Cartas 2.713 m & Piz Martegnas 2.670 cm
- Liftanlagen: 10 (Gondel-, Sessel- & Schlepplifte)
- Längste mögliche Skiabfahrt: 11,5 km
- und jetzt kommt die Superlative, die Länge des längsten überdachten Zauberteppichs der Schweiz auf dem Kinderübungshang: 171 Meter 🙂
Das Anfängerskigebiet La Nars befindet sich direkt unten im Dorf und bietet für kleine (und große) Fahranfänger unterschiedliche und vielfältige Übungsmöglichkeiten. Bei der Schneesportschule können sowohl Gruppenkurse als auch Einzelunterricht gebucht werden. In unseren 11 Jahren dort haben wir schon vielfältige Erfahrungen gemacht:
der Snowgarden für die kleinsten (ca. 2-3) ist für meinen Geschmack nicht wirklich zu empfehlen. Zwar gibt es genug Betreuer, aber trotzdem stehen zuviele Kinder in einer Reihe, sie müssen ewig warten und kommen viel zu selten dran (was zur Langeweile und zu Kälte führt) und auf die einzelnen Kinder wird leider gar nicht eingegangen. Weinende, traurige Kindern werden meines Erachtens so gut wie gar nicht beachtet. Wir haben den Versuch des Snowgardens sowohl bei Luis damals als auch bei Lola dieses Jahr nach kurzer Zeit abgebrochen.
- jedoch sehr gut sind die Kurse für Kinder ab ca. 4, kleine Gruppen in denen auch individuell auf die jeweiligen Kinder eingegangen wird (unterteilt in die Blue, Red & Black League, je nach Können).
Luis gehört eher zu den Kindern, die sich mit neuen Gruppen schwer tun, und da er sich – nach der leider überaus schlechten Erfahrung im Snowgarden geweigert hat, einen weiteren Gruppenkurs zu besuchen, haben wir uns damals entschieden ihm erstmal Privatunterricht zu geben (hier haben wir – auch für uns Erwachsenen – nur positive Erfahrungen mit der Schneesportschule machen können!!!). Klar kostet es dementsprechend mehr, jedoch kann hier in 2 halben Tagen das vermittelt werden, was sonst in einem Wochenkurs gelernt wird…im Anschluss war Luis dann auch wieder bereit in den Gruppenkurs mit anderen Kindern zu gehen 🙂
Aber auch für die skifahrenden (oder snowboardenden) Eltern gibt es ausreichend Abfahrtmöglichkeiten. Der Lift nach oben geht mitten im Dorf ab und bringt euch bis auf 2.700m hoch. Die Pisten sind alle nicht allzu anspruchsvoll und somit auch für kleine Fahrkönner bestens geeignet. Da nicht alle Pisten künstlich beschneit werden, kann es immer mal passieren, dass ein Teil der Strecken nicht geöffnet ist, aber auch dann gibt es noch zahlreiche Ausweichmöglichkeiten. Abgerundet wird das Ganze durch den Funpark Tigignas (hier können ausgefallene Fundsportgeräte wie Snowcycles oder Skifox ausprobiert werden), einen Railpark mit Boxen und Sprungschanzen, mehrere Schlittelwege und den Pinocchio-Club für die ganz Kleinen.
Weitere Tipps für den Winter in Savognin:
- Skateline Albula: eine 3km lange Natureislaufbahn (auf einem Wanderweg angelegt), immer wieder ein Riesenspaß und beeindruckend durch die vereiste, verschneite Waldlandschaft zu skaten (bzw. zu stolpern) 🙂
- Bad Alvaneu: die Schwefelheilquelle im Bad Alvaneu nach einem Tag auf der Piste (oder als Alternativprogramm): Achtung Kinder sind gratis, dürfen jedoch nur von 12-18 Uhr in die Therme
- unbedingt zum Bummeln nach Sankt Moritz fahren und den von Kopf bis Fuß in Pelz gekleideten Jetset beobachten 😉
- Aprés-Ski bei Roggi´s Baizli: für den Aprés-Ski sind die Schweizer ja nun ehr nicht bekannt, diese kleine Hütte oben auf dem Berg hat´s aber dennoch (oder gerade deswegen?) drauf…Hüttengaudi garantiert.
- Wer gerne Fleisch isst, der muß zwingend zum Bela Riva: im Stübli werden verschiedene Steaks auf dem heissen Stein zum selber Braten serviert. Immer wieder ein Erlebnis – für die Vegetarier unter uns gibts natürlich auch etwas 🙂
Gerne habe ich noch weitere Tipps für euch – sowohl für den Winter als auch den Sommer in Savognin…der ist dort nämlich mindestens genauso toll 🙂 aber dazu im Sommer mehr…
Eure Nine